Der siebte Mensch von John Berger und Jean Mohr

„Eine Geschichte über Arbeit und Migration in Europa“ lautet der Untertitel. Als das Buch 2016 als Neuauflage erschien, hatte Deutschland und Europa gerade erfahren, was unkontrollierte Masseneinwanderung in Sozialsysteme bewirkt.

Ich denke, daß dieses Buch von 1975 eigentlich neu aufgelegt wurde, um Vorurteile gegenüber der Masseneinwanderung abzubauen. Aber wer es liest, der baut wohl eher neue Urteile auf.

John Berger und Jean Mohr zeigen eindrucksvolle Dokumentarfotos über die „Gastarbeiterbewegung“ in Europa und waren an sehr vielen Orten mit Abreise, Aussuchen, Ankunft bis zur Arbeit und der Rückkehr als Besuch oder immer.

Alles das fehlte bei der Merkel´schen Grenzöffnung. Ohne Kontrolle kam und kommt noch fast jeder hier an und erhält Geld, kann ohne Eigenleistungen noch die Familie nachholen und alle können hier wunderbar leben ohne Integration und Arbeit.

John Berger hat gezeigt was Udo Jürgens besungen hat mit „es war schon dunkel als ich durch Vorstadtstrassen heimwärts ging ….“

Die Probleme, die Ängste und die Lösungen, die bis vor kurzem unsere heutigen sozialen Strukturen bestimmten, werden in diesem Buch wunderbar gezeigt.

Das Merkel´sche Desaster und die wahrscheinlichen Folgen werden gerade durch dieses Buch als Spiegel noch viel deutlicher.

Ich denke das Buch ist dokumentarfotografisch gleichrangig zu Workers von Sebastiao Salgado, nur nicht so populär.

Aber dafür geht die dokumentarische Kraft in diesem Buch weit über die Fotos hinaus, weil hier auch Texte mit Worten malen und so etwas sehr Besonderes entstanden ist.

Die gewaltige Ausdruckskraft der Fotos von Salgado ist hier nicht immer so zu sehen, weil Salgado ja auch Arbeit überall weltweit zeigte und hier der Rahmen auf Europa mit seinen „Szenen“ beschränkt ist ohne Urwald und Dschungel.

Aber die Aussagekraft und Authentizität der Fotos bei John Berger und Jean Mohr ist für mich schon beeindruckend.

Bei Berger werden die Folgen von Armut gezeigt, die nicht selbstverschuldet ist, aber der man nur entkommen kann, wenn man woanders hingeht. Das setzt umgekehrt aber Orte voraus, die Aufnahme und Arbeit anbieten. Das ist etwas völlig anderes als die unbegrenzte Einwanderung in unser Sozialsystem mit Nachzuggarantie und Gelderhöhung durch Kinderproduktion ohne echte Integration und soziale Anstrengungen unbegrenzt und unbefristet.

Das Erste hat allen geholfen, weil es hier Arbeit gab und das Geld dort dem Aufbau diente, die Merkel´sche Variante, die von Rot-Grün noch befördert wird, dürfte dagegen dieses Land mittelfristig sozial kaputtmachen.

Mir hat das Buch von John Berger und Jean Mohr sehr gefallen, aber es bedrückt mich eben auch, weil es zeigt, wie das Parlament und die Regierung in Deutschland nachhaltig versagen beim Schutz der Interessen des eigenen Landes und des eigenen Volkes.

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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