Endzeitfotografie im Alltag

Endzeitfotografie bedeutet nicht das Ende aller Zeiten sondern eine Zeit ist zu Ende. Das Ende einer Zeit ist dabei nicht so zu verstehen wie der Übergang von Silvester zu Neujahr sondern durch immer mehr dominierende Elemente einer neuen Zeit, die sichtbar werden und den Alltag der Menschen bestimmen. Dabei bedeutet neue Zeit nicht bessere Zeit.

Was bestimmt immer mehr bei uns die Menschen im großen sozialen Gefüge?

Ein paar Beispiele sind

  • Von der Industrie zur Dienstleistung
  • Von direkt zu digital
  • Von Naturlandschaft zu Anti-Naturlandschaft

Diese Entwicklungen werden aktuell in immer mehr Begriffe zur Beschreibung von Phänomenen gepackt wie Klimawandel, postindustrielle Gesellschaft etc.

Am Besten wird man konkret und zeigt es vor Ort so wie es war und wie es ist. Dadurch wird die Veränderung sichtbar, der Wandel wird konkret.

Wir leben in der absoluten Paradoxie. Wir können mit immer kleineren/größeren und besseren digitalen Kameras immer leichter und manchmal besser fotografieren, wie wir leben und was für Folgen diese Art zu leben hat.

Aber was machen wir mit diesen Fotos und dem, was wir dort sehen?

Natürlich brauchen wir kein Strafsystem aber ein Verantwortungssystem mit Belohnen und Strafen, denn wir leben hier im Profitsystem zunehmend in einer Kunstwelt mit erzeugten Ansprüchen statt einer Akzeptanz natürlicher Abläufe und der Abkehr vom Profitdenken bis in die Daseinsvorsorge. Erst eine Abkehr vom Profitdenken in wesentlichen Lebensbereichen kann hier etwas ändern. Dazu gehört ein starker Staat, der die Lebensrisiken nicht den Einzelnen überläßt, also weg vom Neoliberalismus der bisherigen Politik in Deutschland von Grün über Schwarz, Blau bis Rot. Erst wenn diese ihr Denken und Handeln ändern, werden wir die Zukunft gewinnen mit positiven Bildern, die stimmen.

So dienen Fotos im Kleinen der Fragen im Großen…

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert