Existenziell perfekte Momentfotografie

Eine persönliche Notiz:

„Deshalb kann Fotografie mir heute helfen, in digitalen Zeiten mein analoges da sein zu spüren und zu leben und anzunehmen, also meine eigenen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Unfertigkeiten als ok anzusehen.

Dazu gehört auch die Suche nach dem perfekten Foto aufzugeben und die Momentfotografie als perfekt zu verstehen. Ist es die Revolte, ist es sur-real, ist es das Spüren des existenziellen Augenblicks, ist es also der perfekte Moment?

Daido Moriyama animierte mich, Grenzen aufzubrechen,  „Unperfekt“ als existenziell „Perfekt“ zu sehen und das Existenzielle fotografisch zu leben.

Cartier-Bresson erhöhte die Selbstbestimmung, indem er die Momentfotografie mit der geometrischen Gestaltung koppelte. Das war sein Weg.

Dies alles macht den Unterschied aus zwischen meiner menschlichen Intelligenz und künstlicher Intelligenz. Das bin Ich.“

Ich habe für diese Gedanken fünf Jahre gebraucht. Ich wußte nicht, ob ich auf dem Denken und Sehen von 2014 bleibe oder ob das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile.

Jetzt weiß ich es.

Der letzte Artikel war von 2014 mit Erkenntnissen, die als Grundlage für das neue Erkennen dienten.

Das Neue war dann ziemlich genau 5 Jahre danach da.

Das ist mit Erkenntnissen so wie mit dem Gefühl der Absurdität: plötzlich steht es vor dir und siehst es klar und direkt, es dringt in dich ein und du spürst es so wie es ist.

Ich weiß nicht, ob diese neue Erkenntnis gut oder schlecht ist und ich weiß auch nicht, ob sie mein Leben beeinflußt, aber ich weiß, daß ich zu dieser Erkenntnis gekommen bin.

Wie es weitergeht steht in den Sternen.

Zumindest lebe ich nun auf diesem Niveau – mal sehen, ob es noch zu neuen Fotos kommt.

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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