Der Schnappschuss beim Flanieren oder meine Treffen mit Henri Cartier-Bresson in New York

Ich treffe ihn jedes Mal wieder, entweder weil ich etwas anderes ausprobiert habe und es mir nicht gefällt oder weil ich nur zufrieden bin, wenn ich seine und meine daraus entwickelten Qualitätsmerkmale fotografisch erfülle.

Die Rede ist von Henri Cartier-Bresson, dem ich fotografisch fast alles verdanke.

Schnappschüsse sind ungestellt. Es muß geschehen beim Sehen – nur darauf kommt es an.

Jeder Weg weg führt mich zu ihm zurück. Deshalb sind die anderen Wege so wichtig, weil sie meinen Horizont erweitern. Er ist meine Quelle. Nur weil ich am liebsten so fotografiere wie er, kann ich mir in Relation dazu andere Wege erlauben, ohne mich zu verlaufen und dies qualifiziert einordnen und dann seine Art auf meine Art heute praktizieren. Dieses Wechselspiel erzeugt die Energie.

Seine Art ist für mich immer die Rückkehr zum echten Leben und dem ungestellten Gesehenen.

Ich weiß nun auch, daß ich nie ein Konzeptkünstler werde oder ein Stativfotograf. Meine Welt ist die Welt in der Beobachtung und Auseinandersetzung durch die Kamera als Chronist oder Beobachter (social observer).

Orientierung ist für mich ein Foto von ihm aus New York.

So zu fotografieren ist mein Ziel und mein Weg und dabei hält er auch noch die neue DSGVO ein …

Das klappt  wie ich in einem Lehrgang gezeigt habe.

In dem Film Pen, Brush and camera sehen wir HCB´s erste Kamera.

Das war eine Leica M mit 50mm F3.5 Objektiv drauf. Dieselbe Schärfentiefe an einer mft Digitalkamera heute würde ein Objektiv von ca. F1.4 bei 25mm bedeuten oder ca. F2.2 bei APS-C mit 35mm – wenn ich mich nicht verrechnet habe. So kann man dann ohne Vollformat mit anderen Digitalkameras wunderbar seine Art der visuellen Optik ohne Vollformat produzieren – wenn man will. Die gängigen Objektive mit kleinerem Bau haben meistens eine leicht höhere Brennweite von F1.7 bei mft. Sehr gute Fotos sind auch damit möglich.

Und dann ist New York als Motiv in sehr vielen städtischen Zusammenhängen auch in anderen Städten weltweit zu finden.

Und so wandle ich auf den Spuren von Henri Cartier-Bresson und freue mich immer wieder auf das spirituelle Wiedersehen in jedem New York dieser Welt.

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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