Das Foto als PR-Waffe im Fall Hoeneß?

Ich weiß nicht ob das, was ich sehe stimmt oder einen Eindruck erwecken soll, der stimmen soll.

Nach der Urteilsverkündung und der schnellen Annahme durch Herrn Hoeneß gibt es ein Foto in der Presse, das mich sehr nachdenklich macht.

Sie finden es unter anderem hier.

Man sieht auf dem Foto Herrn Hoeneß in einem weißen Hemd (weiße Weste?) und rechts einen Kinderwagen (Opa und Enkel?).

Nun ist es ja in Deutschland verboten, mit Teleobjektiven Personen auf ihren privaten Grundstücken zu fotografieren. Und hier ist Herr Hoeneß auf dem eigenen Grundstück.

Welcher Fotograf wäre so dumm, sich da auf einen Rechtsbruch einzulassen, der sehr teuer werden kann?

Das Foto taucht überall auf, einmal mit Thomson Reuters, einmal mit rtr und einmal mit dpa als Nachweis.

Das Foto scheint Teil eines größeren Fotos zu sein. Dieses ist bei n24 zu finden.

Da ist der Kinderwagen exakt in der Mitte und rechts eine gemütliche Sitzgruppe. Wenn Geometrie eine Rolle in Fotos spielt, dann bestimmt hier.

Wurden da PR-Berater eingesetzt, um das richtige Bild zur richtigen Zeit zu entwerfen? Und wieso wird das Foto so oft verwendet?

An anderer Stelle gibt es auch ein Foto vom Anwesen des Herrn Hoeneß. Hier ist das Haus aber Teil der Landschaft und die ist frei einsehbar. Da dürfte es keine Probleme geben.

Ich stelle mir daher die Frage, ob es sich bei diesem Foto um eine gezielt eingesetzte fotografische Waffe handelt?

Kann das sein?

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/