Caesar – Fotograf der Toten

„Caesars Aufgabe war es, die Leichname zu fotografieren. Sie wurden bei ihm, dem Militärpolizisten, im Militärkrankenhaus abgeliefert.“

So wird in einem Artikel auf spiegel.de geschildert, was der Mann machen mußte.

Der eigentliche Report und den ausführlichen Artikel finden sich aber detailliert im Guardian dargestellt.

Der Report zeigt wie wichtig Fotografie auch heute noch für Geschichte und Politik als mehrfaches Dokumentieren ist.

In diesem Fall ist es eine Dokumentation der Verbrecher ihrer Verbrechen wie es sie auch bei den Nazis gab.

Fotografiert wurde hier aus bürokratischen Erwägungen heraus, damit die Folterer digitale Dokumente haben, um den Tod der Toten dokumentieren zu können.

Solche Blicke hinter die Kulissen eines nicht demokratisch kontrollierten Regimes zeigen wie furchtbar Diktaturen sind.

Macht wird nur durch Gegenmacht beschränkt.

Caesar zeigte durch seine festgehaltenen Blicke uns die Toten als Teil des Regimes.

Es ist eine Dokumentation des menschlichen Charakters unter nicht kontrollierten undemokratischen Bedingungen.

 

 

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/