Wie fotografiert man das Böse?

Das Böse

Was ist das überhaupt das „Böse“? Das Böse ist oft genug banal. Es sieht nicht schrecklich aus sondern so normal, dass man es nicht erkennt. Man sieht es nicht an einem Menschen. Man sieht nur die Folgen.

Wie fotografiert man das Böse? Indem man seine Taten zeigt? Oder indem man das Böse fotografiert? Geht das überhaupt? Und warum ist dies auch medial gerade ein Thema?

Nun, das wird  uns noch länger begleiten, auch fotografisch. Daher empfehle ich an dieser Stelle einen Film, der vielleicht hilft, genauer hinzuschauen.

Meine Empfehlung finden Sie hier.

Die Banalität des Bösen zeigt, wie wichtig Demokratie als Schutz davor ist. Vielleicht ist die Antwort auf die Frage, wie man das Böse fotografiert, ganz banal. Man fotografiert die banalen Dinge, die damit zu tun haben.

Paradoxerweise leben wir ja auch in einer bösen Zeit. Die Demokratien schützen unseren Teil der Welt vor dem Totalitarismus und Faschismus. Umgekehrt schützen wir uns nicht vor den Folgen unseres Handelns. Wenn in Peking oder Mexiko-Stadt die Vögel tot vom Himmel fallen, weil die Luft so schlecht ist, dann ist dies auch das Ergbnis von „bösem“ Handeln. Damit wären aber grundlegende Fragen – und Antworten – verbunden.

Vielleicht reicht es dann, die toten Vögel zu fotografieren…..

Aber auch dies ist eine Betrachtungsweise. Denn auch im 2. Weltkrieg sagten viele Menschen, wir leben in einer schlimmen Zeit und sie hofften auf eine neue Zeit mit weniger Angst vor der rechtlosen Ermordung und Folterung anderer Menschen und den Bombenangriffen.

Und heute?

Dazu gäbe es zu viel zu schreiben und da gibt es viel zu fotografieren.

Was wäre denn damit:

„Was ist böse? Blicke auf die Banalität des Bösen. Fotografien aus der Welt von heute. Eine Ausstellung.“

Wäre das nicht was für kreative Fotografen?

Darüber lohnt sich nachzudenken.

About Michael Mahlke

Früher habe ich Bücher geschrieben über den Nationalsozialismus, die Gewerkschaftsbewegung, das Leben der kleinen Leute im Arbeitsleben, Ausstellungen organisiert, Lernsoftware entwickelt und Seminare zu Themen wie „Global denken vor Ort handeln“ geleitet. Nach der Grenzöffnung 1989 qualifizierte ich Menschen und half, in Umbrüchen neue Lebensorientierungen zu finden und dann wechselte ich in die industrielle Organisationsentwicklung. Oft war ich einer der wenigen, der das Sterben der Betriebe und das Sterben der Hoffnung der Menschen sah. Ich wollte nicht nur helfen sondern auch festhalten für die Nachwelt. Denn die Worte zeigten keine Gesichter und die Geschichten erzählten keine Momente, so wie ich es erlebt hatte. Wenn ich das alles damals schon nicht aufhalten konnte, dann wollte ich es wenigstens festhalten. So kam ich zum Fotografieren. Mehr hier - http://dokumentarfotografie.de/2022/09/17/der-fotomonat-und-seine-zeiten/

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